Hintergrund

  • Was ist Skan Körperarbeit?

Die Skan-Körperarbeit hat ihren Ursprung in der Arbeit des österreichischen Arztes und Psychiaters Wilhelm Reich. Er hat in seiner Arbeit mit Klienten beobachtet, dass Menschen körperliche Reaktionen zeigen, wenn sie emotional tiefgehende Erfahrungen mitteilen. Dieser Spur folgend entwickelte Wilhelm Reich als erster Psychotherapeut einen völlig neuen Ansatz, indem er den Körper in die Psychotherapie einbezog. Dass Körper und Seele zusammengehören ist mittlerweile Allgemeingut, doch vor 100 Jahren in der westlichen Kultur noch Neuland.

Damit ist Wilhelm Reich der Urvater aller körperpsychotherapeutischen Richtungen und Bioenergie. Sein Schüler und Klient Al Bauman überlieferte seine ursprüngliche Form der Arbeit und gab sie an den amerikanische Psychologe und Körpertherapeut Michael Smith, sowie an Loil Neidhöfer und Petra Mathes weiter. Diese entwickelten diese Arbeit vor allem Richtung Gruppenarbeit weiter, seit den der 90er Jahren wird dies an der Skan Akademie in Hamburg gelehrt.

  • Was unterscheidet Skan?

Viele kognitiv basierende Therapien oder Coachings sind von vornherein begrenzt, da verbale Analysen oder Interpretationen uns oft nicht weiterbringen, wir uns nur weiter im Kreis drehen, ohne von der Stelle zu kommen.

Denn blockierende Handlungsmuster entstehen sehr früh, meist in einer Zeit wo wir noch nicht sprechen konnten. Das was wir als Kind nicht ausdrücken durften und konnten, das haben wir im wahrsten Sinne des Wortes im Körper “abgepanzert”, was den unmittelbaren Ausdruck und echten Kontakt mit anderen Menschen erschwert. Diese blockierenden Handlungsmuster liegen sehr tief und sind oft verbal nicht zugänglich.

  • Verbindung zur eigenen Lebenskraft

Skan Körper und Atemarbeit berücksichtigt die Erkenntnisse der persönliche Begrenzungen und Blockaden in unserem Körper, die uns von unserer Lebenskraft abschneiden. Daher wird in der Arbeit auch wenig gesprochen, das Hauptaugenmerk liegt in der Atmung, dem Fühlen und Wahrnehmen, dem körperlichen und emotionalem Ausdruck.

Ein Schlüssel dabei ist die vertiefte Atmung, die uns wieder zu tief verschütteten Emotionen führen kann, die uns unser ganzes Leben blockieren. Die meisten Menschen atmen sehr flach, “vergraben” damit diese meist unerwünschten Erfahrungen, da sie schmerzhaft sind. Damit berauben sie sich aber ihrer wichtigsten Ressource, ihrer Lebenskraft.

  • Wie arbeite ich?

In der Arbeit begleite ich Dich bei Deinem Prozess, basierend auf einer vertrauensvollen Beziehung. In der Einzelsitzung liegst Du auf die sogenannten Matte und ich führe Dich zu einer vertieften Atmung. Diese Form der Atmung ermöglicht schnörkellos und effektiv zur bioenergetischen Basis zu kommen, dort wo tiefe Blockaden liegen. Der Köper vergißt nicht und diese im Leibgedächtnis abgespeicherten Erfahrungen lassen uns oft den Alltag “entfremdet” oder “unverbunden” wahrnehmen. Andere beschreiben es als “innerer Leere, Engpässe oder Gefängnis”, all diesen Beschreibungen liegt die Erfahrung zugrunde, von der eigenen Lebendigkeit und Lebenskraft abgeschnitten zu sein und nicht das eigene Potential zu leben.

  • Heilende Kraft der Atmung

Wir atmen und fühlen uns durch abgepanzerte Emotionen durch, geben diesen im vertrauensvollen Rahmen die Erlaubnis nicht nur wieder sein dürfen sondern ich gebe die Einladung diese vollständig auszudrücken. Im guten Verlauf findet eine Bewusstwerdung und Integration der begrenzenden Blockaden statt, was im Alltag meistens mit einem größeren Handlungsspielraum und mehr Selbstbewusstsein einhergeht. Festgefahrene Muster oder bedrohliche Situationen können so transzendiert werden, was mit mehr Lebensfreude, einer tieferen Wahrnehmung, Verbundenheit und größeren Ausdehnung einhergeht, was als sehr befreiend empfunden wird.

Diese Arbeit ermöglicht wieder Zugang zur eigenen Kraft und Kreativität zu finden.

  • Wen spreche ich an ?

Menschen,

  • die persönlich wachsen und sich wieder lebendig fühlen wollen bzw. ihre Potentiale entfalten möchten.

  • die schon viel ausprobiert haben, mit Analysen, Interpretationen und Diskussionen nicht weitergekommen sind.

  • die eine Sehnsucht nach Lebensfreude, kraftvoller Gestaltung des Lebens und Eigenverantwortung haben.

  • die in Umbruchphasen mit vielen Ängste oder in anderen belastenden Lebenssituationen.

  • die Ruhelosigkeit, Ohnmacht, innere Leere oder Niedergeschlagenheit wahrnehmen.

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Ausschnitt aus dem Buch “ Wenn die Sehnsucht über die Angst hinaus wächst” (Werner Sattlegger im Gespräch mit Loil Neidhöfer)

Menschen sind dynamische Systeme, die auf verschiedensten Ebenen permanent ins Ungleichgewicht geraten und wieder ausbalanciert werden müssen. Die alte Vorstellung, dass Psychotherapie für immer etwas zurechtrücken kann, was zuvor oft jahre- oder jahrzehntelang gestört war, greift da schon lange zu kurz. Symptombehandlung ist zwar nichts, worüber man die Nase rümpfen muß. Aber das übergeordnete Psychotherapieziel kann nur sein, dass die Fähigkeit zur künftigen Selbstregulation etabliert wird, das ist so wahr wie abgedroschen, man denke nur an die überstrapazierte Methapher, ob man einem hungrigen Mann einen Fisch geben oder ihm lieber das Angeln beibringen soll.

  • Im Zweifelsfall sollte man ihm den Fisch geben, damit er nicht verhungert, bevor er das Angeln erlernt.

Ja, aber da geht es schon los. Vielleicht denkt er dann: der Fisch war so lecker, ich warte einfach, bis man mir den nächsten bringt. Und wenn der nicht gleich kommt, denkt er vielleicht, er hat ein Recht auf leckeren Fisch, wieso kommt der nicht? Und irgendwann sagt er dann vielleicht: ich brauche deinen verdammten Fisch nicht, und deine Angelrute kannst du dir auch in den Mors stecken.

  • Kommt mir bekannt vor.

Wenn Selbstregulation am Ende dabei herauskommen soll, dann bekommt man damit zu tun, was Selbstregulation verhindert. Und da sind wir sofort bei den beiden großen Entwicklungsfallen oder emotionalen Fixierungen: dem Verharren in kindlicher Abhängigkeit oder in adoleszenter Pseudounabhängigkeit. 

  • Gut. Selbstregulation soll dabei herauskommen. Kannst du nicht etwas ausführlicher werden?

Ich kann vielleicht sagen, was ich von Trainees erwarte, wenn sie anfangen, professionell mit Klienten zu arbeiten, welchen Stand ihrer Therapie sie haben sollten. Da wäre zunächst, dass man aufgehört hat, mit seinen Eltern bzw. den maßgeblichen Erziehungspersonen zu hadern. Wie desaströs und beschädigend die Kindheit auch immer gewesen sein mag: man akzeptiert die Vergangenheit als Faktum der eigenen Biographie und ist aus dem Unterholz des Ressentiments, der Anklage, der emotionalen Ambivalenz herausgetreten, all das ist kein großes Thema mehr. Es gibt vielleicht noch Dinge zu klären - und oft werden die Voraussetzungen für eine fundierte Klärung erst in der Therapie geschaffen - aber diese Klärung erfolgt dann nicht mehr aus dem Geist des Ressentiments und der Schuldzuweisung, sondern aus dem gewachsenen Bedürfnis, reinen Tisch zu machen und in Frieden zu leben. Oft ist das aber nicht mehr möglich, weil dazu immer zwei gehören. Entweder sind die Ansprechpartner - also meistens die betreffenden Elternteile - verstorben oder nicht mehr ansprechbar. Und oft sind die Wunden so tief, daß die Heilung sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Ein weiteres Merkmal, das damit zusammenhängt: man schiebt Partnern, Freunden und dem Rest der Welt nicht mehr reflexhaft die Verantwortung für die kleinen und großen Unbilden des eigenen Lebens zu, sondern schaut zunächst mal, was man auf die eigene Kappe nehmen kann und muß. 

  • Ist das nicht ein sehr bescheidenes Therapieziel: der geläuterte Mensch, der sich über nichts mehr aufregt?

Im Gegenteil. Der "geläuterte Mensch" kann sich sehr wohl aufregen und empören, und zwar sofort und auch an die richtige Adresse. Er muß nicht mehr Monate oder Jahre in Angst oder Trotz verstreichen lassen, bevor er oder sie sich an einen belastenden Konflikt heranwagt. 

Noch ein Merkmal: im Sozialverhalten rückt das Verbindende in den Vordergrund und das Abgrenzungsbedürfnis weiter nach hinten.

Weg vom asozialen narzißtischen Schaulaufen, hin zum gefühlten Bedürfnis nach sozialem Austausch, Verbindung und Tiefe. 

  • Was hat denn das alles mit körperorientierter Therapie, also deinem Spezialgebiet, zu tun? Oder anders gefragt: Was im Besonderen ist der Beitrag der körperorientierten Therapie zu solchen "geglückten" Therapien? Ist das nicht alles auch mit normaler, konventioneller Psychotherapie zu erreichen?

Naja, wie der Name schon sagt: körperorientiert. Wenn eine Therapie erfolgreich ist, spiegeln sich Veränderungen nicht nur in neu erworbenen emotionalen Zugängen, Konzepten und Haltungen wider, sondern auch in konkreten physischen Veränderungen. Zum Beispiel wird die Atmung dauerhaft vertieft, chronische Spannungsmuster lösen sich oder werden abgemildert. Das führt zu einer gewissen Nachhaltigkeit, wie man heute so schön sagt. 

  • Mehr nicht?

Ich finde das zunächst mal nicht wenig. Wenn dein Chef dich anschnauzt und du merkst - anders als vielleicht noch vor einem Jahr - du kannst dem standhalten, das haut dich nicht mehr um, dir bleibt nicht mehr die Luft weg, dein Magen krampft sich nicht mehr zusammen, du kannst ihm sogar noch ein paar passende Worte antworten…